Ein Heizkörper knackt beim Aufheizen / Abkühlen

Fehlereingrenzung:

Knackende Geräusche, die sich zudem in ihrem Rythmus ändern, sind meist typische, ungewollte und sehr nervenaufreibende Nebenerscheinungen nach dem Einbau von neuen Heizkesseln, Regelungen oder Heizkörper-Thermostatventilen. Sie gehören zu der Gruppe der am schlechtesten zu lösenden Probleme !

Das Problem:

Wenn z.B. Rohre oder Heizkörper erwärmt werden, dehnen sie sich aus bzw. ziehen sich zusammen bei Abkühlung. Das ist an sich noch nicht schlimm und verursacht noch keine Geräusche.

Wenn aber diese Rohre z.B. in alten Metallhalterungen aufgehängt sind oder in Wänden ohne ausreichende Isolierung fest eingeputzt sind, entstehen beim „Schieben“ bzw. „Ziehen“ der Rohre Spannungen, die durch „Spannungsentladung“ (Knacken) deutlich werden.

Aber warum erst nach Einbau eines neuen Kessels, einer neuen Regelung, neuen Thermostatventilen ?

Alte Heizungsanlagen waren meist jahrzehntelang „knackfrei“, da es so gut wie keine Temperaturunterschiede in den Rohrleitungen und den Heizkörpern gab ! Der Heizkessel wurde noch per Hand auf einen festen Wert (z.B. 60 Grad) eingestellt, eine Regelung war nicht vorhanden und die alten Heizkörperventile schlossen nicht automatisch.

Neue Heizungsanlagen ändern durch die automatische Regelung, durch Boilervorrangschaltung, durch Nachtabsenkung, durch Thermostatventile, durch selbstregelnde Pumpen etc. die Heizwassertemperatur ständig ! Dies ist auch gewollt, damit sich der gewünschte Energiespareffekt einstellt.

Der Nachteil ist das Aufdecken von Fehlern, die bei der damaligen Rohr- und Heizkörperinstallation gemacht wurden. Es stellt sich ein äußerst lästiges Knacken ein, welches man aber durchaus in den Griff bekommen kann.

Fehlerbehebungsversuche:

Bedingt durch die Nachtruhe glaubt man meist, daß das Knacken nur aus dem Schlafzimmerheizkörper kommt; die Ursache kann aber auch 10 m weiter entstehen, denn der Schall überträgt sich durch die Metalleitungen hervorragend.

Gehen Sie in den Keller und prüfen Sie, ob die Rohrleitungen mit Gips ummantel sind. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß damals auch nur einfache Metallbügel als Rohhalterungen genommen wurden, die das Knacken verursachen. Versuchen Sie, einzelne Leitungsabschnitte leicht hin- und her, hoch und runter zu bewegen. Achten Sie dabei auf metallische Knackgeräusche.

Können Sie leichte Klick- oder Knackgeräusche erkennen, so sollten Sie als erstes versuchen, die Rohrhalterungen an der Decke und im Gipspaket mit einem (am besten nicht-riechendem) Kriechöl einzusprühen.

In die Gipsisolierung kommen Sie mit einer Aufsatz-Kanüle, die den Kriechöldosen meistens beiliegt. Sollten Sie nicht in das Gipspaket einsprühen können, so können Sie mit einer Säge das Gipspaket im Bereich der Halterungen aussägen und dann die Halterungen sogar komplett gegen Gummieinlagen-Halterungen wechseln.

Ein weiteres Feld zur Abhilfe bietet der Heizkörper und dessen Anbindeleitungen. Haben Sie Rippenheizkörper oder alte Plattenheizkörper ? Dann sind diese meist auf einfachen Metallbügeln befestigt worden; besprühen Sie alle Verbindungen und Halterungen mit Kriechöl, da, wo das Metall des Heizkörpers auf Metall der Halterungen kommt.

Wichtig sind auch die Rohre zum Heizkörper. Kommen die Rohre mit Putz oder Fliesen direkt in Verbindung ? Dies ist bei fast allen Nischenheizkörpern damals der Fall gewesen, da die Maurer nur (wenn überhaupt) eine Papierschicht um die Rohre wickelten und sie dann komplett einputzten.

Versuchen Sie zwischen Rohr und Putz mit der Kanüle und deutlich Kriechöl die Verbindung Putz/Rohr zu schmieren.

Pech haben Sie, wenn die Steigeleitungen in den Wänden ebenfalls nur mit Metallhalterungen befestigt wurden, oder sie die Verbindung Putz/Rohr nicht schmieren können. Dann müssen meist Wände aufgemacht werden, Verbindungsleitungen in Nischen nachträglich isoliert werden.
Doch versuchen Sie die angegebenen Tips, meist führt dies schon zu einem Erfolg.